Für Jugendliche
Heilpädagogische Jugendwohngruppen
Im Jugendhaus Don Bosco gibt es zwei heilpädagogische Jugendwohngruppen. Eine Innenwohngruppe für jugendliche Mädchen und weibliche junge Erwachsene und eine Außenwohngruppe für männliche Jugendliche und junge Erwachsene.
Platzzahl: sieben Plätze in der Innenwohngruppe
Aufnahmealter: circa ab 14 Jahren
Aufnahmegründe
Aufgenommen werden können Jugendliche mit
- Entwicklungsrückständen,
- Verhaltensauffälligkeiten,
- Problemen in der Schule, bei der Berufsfindung oder Berufsausbildung,
- seelischer oder leichter körperlicher Behinderung,
- geringen organischen und/oder cerebralen Störungen
- traumatischen oder Vernachlässigungserfahrungen (Opfer sexueller Gewalt, Misshandlung...) und den daraus folgenden sozialen und psychischen Konflikt- und Problemlagen, wenn sie zu dauerhaften hohen Belastungen geführt haben und das soziale Umfeld nicht über ausreichende Ressourcen verfügt, eine positive Entwicklung zu gewährleisten/in Gang zu bringen oder eine weitere negative Entwicklung aufzuhalten.
Mitwirkung
Die erkennbare Motivation der Jugendlichen an den Zielen der Maßnahme mitzuwirken, ist Voraussetzung für eine Aufnahme. Eine weitere Voraussetzung besteht darin, dass eine Beschulungs-, Berufsvorbereitungs- oder Ausbildungsmöglichkeit gefunden werden kann.
Schulen
Die Jugendlichen können vor Ort Schulen besuchen, mit dem Ziel Schulabschlüsse zu erwerben. Sie können außer Haus an berufsvorbereitenden und -orientierenden Maßnahmen teilnehmen, sowie an externen Ausbildungen, die erreichbar und verfügbar sind. Für schwächere Schulabgänger werden Ausbildungen auf Fachwerkerniveau angeboten. Sie besuchen extern eine Sonderberufsschule.
Fachpersonal
aktuell fünf Mitarbeitende in jeder Wohngruppe, davon eine Gruppenleitung;
Qualifikation: Erzieher/Heilerziehungspfleger/Diplom Sozialpädagode;
Für die Gruppe fest zuständig ist ferner ein Diplompsychologe, ein Heilpädagoge und ein Familientherapeut, der mit Eltern und Angehörigen arbeitet.
Methodik
- Betreuung durch pädagogische Fachkräfte erfolgt rund um die Uhr an 365 Tagen des Jahres
- pädagogisch strukturierte Wohngruppen mit klaren Bezugssystemen und Mitbestimmungsmöglichkeiten (Gruppensprecher, Gruppensprecherrunde)
- reichhaltige individuelle Förder- und Therapiemaßnahmen
- ausbildungsbegleitende Hilfen (Berufsschulstoff, Ausbildungsanforderungen)
- eine intensive und differenzierte Arbeit mit Eltern und Angehörigen
- ein verlaufsdifferenziertes langfristiges Betreuungskonzept
- transparente und einzelfallorientierte Dokumentation und Evaluation (vergleichbare Anamnesen und Diagnoseblätter, standardisierte heilpädagogische Verlaufsdiagnostik, Erziehungsplanung, Behandlungspläne, Entwicklungsberichte, ...)
- jugendhilfespezifisches Qualitätssicherungsverfahren mit definierten Standards für Prozess- und Ergebnisbeurteilungen
Freizeitangebote
eine Vielzahl von Vereinen in enger Kooperation mit unserem Haus; Wander- und Bademöglichkeiten, Fahrradtouren, Jugendzentrum, diverse Freizeitanlagen usw.
Verlauf, Verweilzeit
In den Jugendwohngruppen wird im Gegensatz zu den Familienwohngruppen standardmäßig eher von einer Verselbständigung und Ablösung ausgegangen, d.h. im Regelfall gehen wir davon aus, dass der Jugendliche lernen soll und möchte, alltagspraktisch selbständig zu werden um „auf eigenen Beinen stehen” zu lernen. Als Anschlussmaßnahme an diese Gruppen steht zur weiteren Verselbständigung u.a. die Leistung Betreutes Wohnen zur Verfügung.